Mehrere Jahre lang beobachtete der amerikanische Hufschmied Jamie Jackson Pferde in freier Wildbahn. Dabei stellte er fest, dass diese Pferde auf festen Pfaden wandern und so täglich viele Kilometer zurücklegen. Diese Pfade wurden bestimmt durch das Futter- und Wasserangebot, durch Schattenplätze zum Ruhen und sichere Ausgucke.
Er stellte fest, das auch wenn unsere Hauspferde einen großen Auslauf zur Verfügung haben, stehen sie die meiste Zeit herum. Was fehlte, waren die Anreize, sich zu bewegen - Hunger, Durst, Ruhebedürfnis. Aus diesen Erkenntnissen entwickelte Jamie Jackson sein Konzept Paddock Paradise - bei uns in Deutschland heißt es Paddock Trail, unter anderem aus urheberrechtlichen Gründen.
Ein Paddock Trail ist eine Art Bewegungsstall. Er besteht im Kern aus einem 3-6 Meter breiten Pfad, dem sogenannten Track. Der Track führt außen um die Weide herum. Heuraufen, Tränke, Unterstände, Schattenplätze, Ausgucke, Wälzplätze, Lecksteine und Wassergräben sind auf dem Track in möglichst weiten Abständen voneinander verteilt. Deutsche Betreiber von Paddock Trails stellten fest, dass die Pferde auf diesem Track bis zu 12km täglich zurücklegen.
Jamie Jackson stellte auch fest, dass die Hufbeschaffenheit der Wildpferde sehr gut war, obwohl sie nie einen Hufschmied zu Gesicht bekamen. Daraus schloss er, dass die Hufe sich den Bodenbedingungen anpassen. Für uns bedeutet das, dass die Böden im Paddock Trail möglichst unterschiedlich sein sollten, entsprechend den Böden im Ausreitgelände: Schotter, Sand, Naturboden und andere sollten sich abwechseln.
Je natürlicher der Track, desto besser: Gefälle, Steigungen, Stufen, Waldabschnitte und Hindernisse bringen Abwechslung in den Pferdealltag. Ganz nebenbei wird die Fitness dadurch gesteigert. Die Vorteile für den Pferdebesitzer liegen auf der Hand:
* Die Pferde sind ausgeglichen und an Außenreize gewöhnt
* Sie trainieren sich selber - der Besitzer muss nicht jeden Tag für Bewegung sorgen
* Die Kondition, Leistungsfähigkeit und Gesundheit der Pferde werden verbessert
* Die Pferde laufen im Gelände weniger fühlig.